Freitag, 25. August 2017

Das Bildnis des Dorian Gray ~ Oscar Wilde

Ein Klassiker, der von meiner Meinung nach noch zu wenigen gelesen wurde.

Zum Inhalt:

Dorian Gray ist ein Junggeselle und muss seinen Platz in der Gesellschaft noch finden. Durch sein schönes Aussehen, seinen guten Stand und seine gute Erziehung ist dies jedoch augenscheinlich kein Problem. Auch der Maler Basil Hallward wird nach einer gewissen Zeit auf den hübschen Jüngling aufmerksam und will ein Portrait von ihm malen. Ein Portrait, dass für Basil das beste Werk bislang ist und für Dorian der Anfang seiner Tragödie.
Als beide vor dem vollendeten Portrait stehen äußert Dorian den Wunsch, dass nicht er, sondern das Portrait altern solle. Dies geschieht auch und wird Dorian zum Segen und Fluch. Dorian beginnt ein schändliches Leben zu führen, jedoch zeigt sich sein Lebenswandel nur in seinem Portrait. Sein Gesicht bleibt das eines jungen Mannes. Der Roman begleitet sein Leben und beschreibt die einzelnen Etappen, die Dorian zu dem selbstsüchtigen Mann machen und sein Verhalten prägen.

Meine Meinung:

Auch wenn der Inhalt nicht das war, was mich zwingend interessiert, habe ich mich an den Klassiker herangewagt. Bereut habe ich es auf jeden Fall nicht. Der Schreibstil war unglaublich schön und einzigartig. Die Wortwahl war sehr poetisch und hat sehr gut demonstriert, wie ein toller Roman geschrieben sein muss. Die Geschichte selbst war auch sehr interessant, da Dorian sich in den Oberflächlichkeiten des Lebens selbst findet und ihm dies zum Verhängnis wird. Man spürt förmlich seinen Verfall und kann nicht anders,als die ganze Zeit zu denken, wie schaffst du es dich so stark in Schwierigkeiten zu begeben. In diesem Moment scheint ihm das Handeln richtig, aber die Konsequenzen die daraus für seine Person folgen sind enorm. Hauptthema des Romans ist die Destruktion. Dorian selbst bekommt sie an seinem Portrait sogar vor Augen geführt, aber da es nicht an ihm selbst passiert führt er sein Leben weiter auf die gleiche Art und Weise fort.
Das Buch war zweifelsohne eines der besten, die ich bisher gelesen habe. Man spürt sofort den Unterschied zwischen einem guten Buch und einem brillanten Klassiker. Vieles liegt aber auch an der Übersetzung und daher sind die Übersetzer ein wichtiger Punkt. Ich habe den Roman auf deutsch gelesen, in der Übersetzung von Hedwig Lachmann und Gustav Landauer. Auf anderen Sprachen kann es sein, dass der Schreibstil abweicht und weniger qualitativ ist, aber auf deutsch war er sehr gut.

PS: Es gibt von diesem Buch sehr viele Ausgaben, die je nach Einbandart und Erscheinungsdatum vom Preis unterschiedlich sind. Die Ausgabe die ich verlinke ist identisch mit meiner, kostet nur anstatt 8€ (der Preis den ich auch bezahlt habe) jetzt 11€ und ist im Taschenbuchformat. Ich mag persönlich die Fischer Klassik Ausgabe, weil sie den Beitrag aus dem Kindlers Literatur Lexikon abgedruckt hat. Daher entscheide ich mich meist für diese Ausgaben. (wie zum Beispiel bei Effi Briest)


Eine absolute Empfehlung.

Eure Bücherdiebe

Meine Ausgabe : Fischer Klassik
Bewertung *****/*****
Seiten: 251
Link: Amazon
Verlag: Fischer Klassik
Preis: 11 €
ISBN: 978-3-596-90118-0

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