Samstag, 10. Juni 2017

Freestyler ~ Katja Brandis



Hallo ihr Lieben,
heute stellen wir euch den Roman " Freestyler" von Katja Brandis vor. 


Inhalt: München, 2030. Das große Ziel der jungen Sprinterin Jola ist die Olympiade 2032 in Argentinien. Doch sie steht unter Druck: sie ist eine der wenigen Leistungssportler, die nicht modifiziert ist. Sie zählt nicht zu den sogenannten "Freestylern", die sich legal mit Implantaten oder High-Tech-Prothesen optimieren lassen. Das will sie auch eigentlich nicht... Oder doch, denn so hätte sie vielleicht noch eine Chance ganz oben mit zu sprinten?! Auch Ryan, der beinamputierte Sprinter, in den sich Jola verliebt, tritt in der Kategorie "Freestyler" an. Doch diese neuen Möglichkeiten bergen auch neue Gefahren... Gefahren, die die Sportler weder kontrollieren noch rückgängig machen können... Und so merken auch die Sportler bald, dass es nicht mehr nur um eine Medaille, sondern um Leben oder Tod geht ...

Meine Meinung:
Ich hatte bisher ein Buch von Katja Brandis gelesen ("Ruf der Tiefe") und durfte sie auch schon mal mit einem anderen Werk ("Schatten des Dschungels") bei einer Lesung erleben gemeinsam mit Hans-Peter Ziemek. Wie auch diese beiden spielt "Freestyler" in der Zukunft und setzt sich mit dieser kritisch auseinander. Der Leser und auch die Protagonisten fragen sich, ob es wirklich ein "echter" Sieg ist, wenn man sich optimieren lässt oder ob dann nicht die Firma mit der besten Technik gewonnen hat. Wie weit geht der Mensch, um die bestmöglichste Leistung aus sich herauszuholen? Macht er sich dadurch nicht eher kaputt? Spannende Fragen, die die Autorin mit ihrem Werk bestmöglich zu beantworten versucht. Hierbei verarbeitet Katja Brandis ihre eigenen Zukunftsvorstellungen im Leistungssport mit gar nicht so weit hergeholten Ideen aus unserer heutigen Zeit. Ich persönlich kann mir zwar nicht vorstellen, dass es im Jahr 2030 schon soweit ist, vor allem auch in Sachen Digitalisierung, die im Buch angesprochen wird. Jedoch glaube ich, dass es einige Jahre später im Leistungssport wirklich so aussehen könnte.
Die beiden Hauptcharaktere sind sehr sympathisch, beide auf ihre eigene Art und Weise. Unter den anderen Charakteren, von denen manche auch eine große Rolle spielen, gibt es auch einen Gegenspieler, über den man sich zwar den ganzen Roman über ärgert, jedoch wird durch ihn auch mehr Spannung in den Roman gebracht. Dieser Roman regt wirklich zum Nachdenken an und beinhaltet Einiges an Diskussionsstoff. Also wieder mal ein gut gelungener Zukunftsroman von Katja Brandis, dem eine Spur Romantik nicht fehlt.


Eckdaten:
Seiten: 438
Alter: ab 14/15
ISBN: 978-3-407-82101-0
Preis: 16,95€
Verlag: Beltz & Gelberg
Sterne:****von*****


Eure Bücherdiebe

Der Club der toten Dichter ~ N.H. Kleinbaum

Der Club der toten Dichter ist ein etwas älterer Roman, mit einer unglaublichen Verfilmung.

Inhalt:
Ein neues Schuljahr beginnt an der Welton Akademie und zum Beginn des Schuljahres kommt der neue Schüler Todd Anderson, sowie der neue Lehrer Mr. John Keating an die Privatschule für Jungs. Todd findet in die Freundesgruppe der guten Schüler durch seinen Zimmergenossen Neil Perry. Nach etwas Recherche über ihren neuen Englischlehrer finden die Jungs heraus, dass Mr. Keating dem Club der toten Dichter angehört hat. So beschließen die Jungs den Club wieder aufleben zu lassen. Nach dem Motto "carpe diem" übersetzt pflücke den Tag beziehungsweise nutze den Tag fangen ein paar Jungs an ihr Leben drastisch zu ändern, während alle zusammen nachts Gedichte in einer Höhle rezitieren.

Meine Meinung: 
Allgemein:
Ich fand das Buch Buch wirklich gut und sehr ansprechend. Leider habe ich den Film vorher schon gekannt, also hatte ich kaum Fantasie betreffend der Darstellung der Szenen. Gut war aber, dass ich vor allem die Handlung am Ende des Films vergessen hatte und mich dieses somit wirklich gut packen konnte. Trotzdem konnte das Buch nicht an den Film reichen. Aber es ist ja immer schwer großartige Werke zu überbieten und schlecht war der Roman allemal nicht. Das wunderbare am Roman und auch am Film war der Inhalt und der Film war auch sehr romangetreu gehalten. Die Idee hinter dem ganzen ist nichts besonderes. Ein paar Jungs an einer Elite Schule, die von dem für sie vorgeschriebenen Weg abkommen. Das besondere waren die kleinen Details und das Ende. 
Das Ende und der Schreibstil
Das Ende war sehr emotional. Obwohl das Buch nur relativ kurz ist, fand man sich so stark in das Buch rein gezogen. Man hat mit den Charakteren alles erlebt. N. H. Kleinbaum hat gezeigt, wie man ein wunderbares Ende schaffen kann, ohne das klassische Happy End zu gebrauchen. Der Schreibstil ist meist sehr persönlich und daher ist es Geschmackssache, ob er gefällt oder nicht. Der Roman war alles in allem einfach eine runde Sache.
Poesie:
Der Club der toten Dichter trägt nicht umsonst diesen Namen. Wie schon in der Inhaltszusammenfassung erwähnt, lesen die Jungs und auch Mr. Keating Gedichte vor. Diese Gedichte und Details, wie Mr. Keatings Weise zu unterrichten machen das Buch zu etwas besonderen und geben der Geschichte einen ganz besonderen Charakter. Interessant war auch die Wahl des Motives Carpe diem, welches auch in abgewandelter Form im Roman gestreut zu finden war.

Insgesamt kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen. Es ist nicht allzu lang und lässt sich gut lesen. Eine weitere Motivation ist der tolle Film mit Robin Williams als John Keating, den ihr ja möglicherweise nach dem Buch gucken könntet.

Eure Bücherdiebe

Preis: 6,99€
Seiten: 158 
Sterne: ****,5/*****
ISBN: 978-3-404-11566-2

Donnerstag, 8. Juni 2017

Die Vermessung der Welt ~ Daniel Kehlmann

Heute kommt eine Rezension zu einem sehr bekannten Roman der Postmoderne. Die Vermessung der Welt beschäftigt sich mit zwei bekannten Wissenschaftlern und wie diese die Wissenschaft und das Leben sehen.

Inhalt:
Alexander von Humboldt ist der praktische Wissenschaftler, welcher reist und sich dadurch die Welt erschließt. Obwohl Carl Friedrich Gauß ebenso Wissenschaftler ist, könnten die beiden sich nicht unähnlicher sein. Gauß erforscht die Welt, indem er am Schreibtisch mathematische Formeln aufstellt, oder die Sterne betrachtet. Somit  zieht er aus einem Phänomen Rückschlüsse auf die gesagte Welt.
Der Roman beschäftigt sich mit dem gesagten Leben der beiden und ihren prägenden Momenten. Zum Schluss wird noch ein Treffen der Beiden, welches im ersten Kapitel erwähnt wird weiter ausgeführt.
Man sieht Gauß und Humboldt altern und merkt, welche Veränderungen die beiden im Laufe des Lebens durchlaufen und auch die Wahrnehmung der Wissenschaft so beeinflusst.

Bewertung:
Vor allem vom Schreibstil fand ich es ein sehr gelungenes Buch. Daniel Kehlmann hat einen ansprechenden Schreibstil. Vor allem die Wortwahl war interessant, wie auch die potentiellen Gedanken der Wissenschaftler. Jedoch haben mich die Hauptcharaktere ziemlich gestört. Obwohl ich Humboldt noch erträglich vom Charakter fand, war mir Gauß sehr unsympathisch. Humboldts Kapitel haben sich größtenteils so stark gezogen, weil die Berichte über seine Expeditionen sehr lang und auch langatmig waren.
Die Handlung an sich war ganz interessant, die allgemeine Umsetzung aber nicht nach meinem Geschmack. Das heißt nicht, dass es allen so ergehen muss, wie mir. Trotz allem denke ich, dass Die Vermessung der Welt ein gut erdachter Roman mit wahrer Basis ist. Selbst, wenn das Buch im Endeffekt nicht gefällt, zieht man einige Informationen zu den Amerika Expeditionen Humboldts und die Leben der beiden Wissenschaftler heraus. Spannender als eine Biographie der Beiden ist es allemal.

Eure Bücherdiebe

Das Buch ist sowohl als Taschenbuch, als auch als Hardcover erhältlich. Um die Geldbörse zumindest ein wenig zu schonen gebe ich die Taschenbuchausgabe als Richtwert an.
Link: zum Verlag, zu Amazon (beide Taschenbuch)
Sterne: ***(,5)/*****
ISBN:978-3499241000
Seiten: 304
Preis: 9,99€