Samstag, 6. Mai 2017

Serie: Tote Mädchen lügen nicht

Da ich leider das Buch nicht vor der Serie geguckt habe, gibt es keinen Vergleich, sondern meine Meinung zu der Serie, welche sich meiner Meinung nach mit einem äußerst wichtigen Thema beschäftigt. 

Obwohl alle vermutlich wissen, worum es geht fasse ich einmal ganz kurz zusammen, für die, die sich von social media Platformen fernhalten und nichts von dem Hype bemerkt haben. 

Inhalt:
Hannah Baker hat Suizid begangen und ist somit tot. Daran kann keiner mehr  etwas ändern. Aber bevor Hannah sich das leben nahm hinterließ sie dreizehn Tapes, für jeden, der zu ihrem Suizid beigesteuert hat. Als Clay Jensen diese Tapes bekommt ist er mehr, als nur verwirrt, weil er mit Hannah nur befreundet war und sie sogar mochte. Dies kann man nicht von den meisten anderen auf ihrer High School behaupten. Hannah hatte mit Mobbing zu tun, wie es scheint, aber das war nur das kleinere Übel.

Meine Meinung

Machart:
Die Serie war ganz in Ordnung bemacht, meiner Meinung nach aber den ganzen Hype überhaupt nicht wert. Dafür waren die Schauspieler gut gecastet. Sie passten gut zu ihren Rollen und das war ein recht positiver Aspekt. Sonst waren für mich die vielen Wechsel der Perspektiven zwischen den Freunden oder "Nicht-Freunden" sehr verwirrend. Dahingegen ein sehr schönes Detail waren die Übergänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Man sah Hannah noch regelmäßig und hatte deshalb die Illusion, sie wäre vielleicht doch nicht gestorben, aber dann wurde das Bild dunkler und bläulicher. Man war an dem selben Ort, aber an einer anderen Zeit und vor allem ohne Hannah.
Ich persönlich habe bis zum Ende gehofft sie wäre vielleicht doch nicht gestorben und Clay stellt sich nur die Welt ohne Hannah vor. Leider wurde ich in diesem Punkt wie auch viele andere Personen enttäuscht, aber dies war ja eigentlich schon von Anfang an klar.

Thematik:
Ich werde jetzt auch auf das Ende eingehen, da ich die Thematik wichtig und vor allem sehr erschreckend finde, daher wird der nächste Abschnitt das Ende vorwegnehmen, für alle die weder die Serie, noch das Buch kennen. 
Anfangs ist noch nicht ganz so klar, wieso Hannah sich umgebracht hat. Alle gehen von Mobbing aus, vor allem ihre Eltern. Deshalb scheint ihre Reaktion übertrieben. In zwei der späteren Tapes, aber fällt das schwere Thema der Vergewaltigung. 
Zuerst sieht sie, wie ihre frühere beste Freundin vergewaltigt wird, dann vergewaltigt der selbe Junge später Hannah. Sie ist wie eine Puppe kann bei ersterem nicht eingreifen und bei letzterem sich nicht wehren. 
Man merkt, dass hinter ihren Fassaden sich viel mehr abgespielt hat, was keiner bemerkte. Obwohl ihre Verzweiflung mehrmals vor dem Suizid herauskam ist niemand eingeschritten. Sie kann damit nicht umgehen und auch nach ihrem Tod bröckelt die Fassade der Menschen um sie herum. Ihre ehemals beste Freundin kommt  nicht vom Alkohol weg und ihr ehemals bester Freund schießt sich in den Kopf und überlebt nur knapp. 
Angefangen hat diese Abwärtsspirale mit einem Foto. Das Verhalten der Männer-Clique zeigt deren Unerfahrenheit und ihr unreifes Verhalten. Sie wissen nicht, dass ein Mädchen bei Bewusstsein sein sollte, wenn man mit ihr schläft und wenn sie nein sagt, sie nicht mit Gewalt dazu genötigt werden sollte. 
Das Buch/ die Serie zeigt auf, das in der Gesellschaft vor allem durch Unwissen unter Jugendlichen solche Problem entstehen können. Die Geschichte ist vor allem deshalb so wichtig, weil sich solche Abwärtsspiralen, welche für viele Jugendliche im Tod endeten öfter ereignen, als wir denken. Auch die Serie richtet sich an ein jüngeres Publikum und spricht somit genau die von dieser Problematik betroffenen an.

Eure Bücherdiebe

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