Wie auch das vorherige Buch bezieht sich diese Rezension auf die englische Originalausgabe. Vor einiger Zeit hatte ich "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" gelesen und vermutlich den Fehler gemacht es auf Deutsch zu lesen. Der Schreibstil der Übersetzerin hat mir persönlich nämlich überhaupt nicht gefallen und ohne die richtigen Worte kommt auch der beste Inhalt einfach nicht richtig an. Trotzdem habe ich mich entschlossen eine kleine John Green Pause einzulegen und das nächste Green Buch in der Originalsprache zu lesen. Gesagt, getan und ich habe es nicht bereut. Daher empfehle ich allen, die der englischen Sprache mächtig sind das Buch im Original zu lesen.
Das neue Buch von John Green, einem hochgelobten Autor: "Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken" oder im Original "turtles all the way down".Inhalt:
Aza Holmes ist ein Teenager mit psychischen Problemen, eine Krankheit, die viele betrifft und auch immer mehr ins Gespräch kommt. Sie selbst beschreibt ihre Gedanken wie einen Dämon, der ihren Körper besitzt und ihre Gedanken kontrolliert oder wie eine Spirale die sich immer weiter zuengt. Sie hat Zwänge und panische Angst davor eine C. diff Infektion zu bekommen. Es ist ein Krankenhauskeim welches zum Tod führen kann. Da ihr Vater eines Tages sehr plötzlich gestorben ist hat sie diese Gedanken entwickelt, die sie nicht kontrollieren kann.
In einem Camp für Kinder, welche einen Elternteil verloren haben lernte sie Davis kennen. Als sein Vater, ein Milliardär plötzlich am Tag vor der Razzia in seinem eigenen Haus wird eine Belohnung ausgeschrieben auf die Person, die von Russel Picketts Verbleib weiß.
Daisy, Azas beste Freundin ist erpicht darauf das Geld zu bekommen und so versuchen die beiden den Fall zu lösen.
Währenddessen versucht Aza ihre psychischen Probleme in den Griff zu bekommen doch es scheint nur schlimmer zu werden, als sie beginnt sich in Davis zu verlieben, weil sie beginnt sich selbst im Weg zu stehen.
Meine Meinung:
Wer ein wahres Happy End will ist bei John Green an der falschen Adresse. Seine Geschichte ist realitätsnah und echt. Natürlich war es zum Teil schwer zu lesen, als Aza mit sich selbst kämpfte und man selber frustriert war, weil sie nicht den einfachen Weg wählt sondern einfach in die falsche Richtung läuft. Obwohl ich Aza teilweise sehr frustrierend fand, denke ich sie ist eine tolle Protagonistin und nicht wie man es oft liest das perfekte Mädchen, dass keine Makel hat.
Die Story selbst war nicht gerade ein Aktionroman, aber da es hier mehr um die innere Verfassung und Problembewältigung geht ist dies auch absolut nicht nötig. Die Sprache fand ich persönlich unglaublich gut. John Green wählte für meinen Geschmack genau die richtigen Worte. Interessant fand ich auch (anscheinend ist mir das bei Das Schicksal ist ein mieser Verräter nicht aufgefallen), dass er als männlicher Autor die Probleme eines jungen Mädchens wiederspiegelt. Seine Beweggründe dahinter kenne ich nicht, aber auffallend ist diese Entwicklung in der Bücherwelt trotzdem. Früher war lesen und schreiben reine Männerdomäne, sodass auch die Protagonisten männlich waren. Heutzutage wird ein Großteil der Roman so scheint es mir von Frauen geschrieben und auch die Protagonisten werden zunehmend weiblich. Das aber nur als kleine Anmerkung am Rande.
Auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin, glaube ich in mitbekommen zu haben, dass dieser Roman auch autobiografischen Charakter hat. Inwiefern es stimmt kann ich nicht sagen, aber das ist ganz nett zu wissen.
Ich persönlich dachte deshalb die ersten zwanzig Seiten, dass Aza ein Junge wäre und war ziemlich verwirrt, bis sich das geklärt hat. Aber das ist eher meine Schuld und nicht die John Greens.
Eure Bücherdiebe
Englische Ausgabe (gebunden): Amazon, Dutton-Penguin
Deutsche Ausgabe (gebunden): Amazon , Hanser Literaturverlage
Bewertung: ****;5 / *****
Seiten: 288 (e)/ 284 (d)
Verlag: Dutton by Penguin oder Hanser-Literaturverlage
Preis: 12,99€ / 20€
ISBN13: 978-0-52-555536-0 / 978-3-44625903-4